
Spargelzeit – Inspirationen aus meiner Frühlingsküche
Mai 12, 2025Ein Sommer-BBQ mit Jost Westerburg
Seit ich nach Berlin gezogen bin, hat sich nicht nur mein Blick auf gutes Essen verändert – auch meine Gäste haben mich immer wieder inspiriert, neue Wege zu gehen. Besonders spannend finde ich, wie selbstverständlich vegane und vegetarische Küche heute in vielen Lebensstilen verankert ist. Gerade beim BBQ war das für mich als Koch anfangs eine echte Herausforderung. Ich komme vom klassischen Grillen – da durfte früher ein ordentliches Stück Fleisch nicht fehlen. Heute weiß ich: Man kann auch ganz ohne Fleisch großartig grillen – und dabei richtig Eindruck machen.
Denn Grillen ist für mich mehr als bloß Röstaromen und Rauch – es ist ein Zusammenspiel von Aromen, Texturen, Marinaden, Soßen, frischem Gemüse, spannenden Beilagen und: Geselligkeit. Es macht riesig Spaß, wenn Gäste nach einem veganen BBQ verblüfft fragen: „Wirklich kein Fleisch?“
Meine liebsten Veggie-Alternativen
Ich arbeite gerne mit Halloumi, aber auch mit selbst mariniertem Tofu, Tempeh oder Seitan. Letzterer ist gerade für Gäste, die ein „bissfestes“ Esserlebnis erwarten, ein echter Gamechanger. Dünn geschnitten, kräftig gewürzt und scharf gegrillt – das kommt super an.
Ein kleiner Geheimtipp: Auberginensteaks. In dicke Scheiben geschnitten, mit Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch, Thymian und einem Hauch Ahornsirup mariniert. Kurz angegrillt und dann indirekt gegart – herrlich saftig und aromatisch.
Vegane Soßenlieblinge
Oft sind es die Soßen, die den Unterschied machen. Hier ein paar meiner Favoriten, die sich auch gut vorbereiten lassen:
Cashew-Kräuter-Creme: Cashews (über Nacht eingeweicht), frischer Zitronensaft, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, etwas Olivenöl – alles pürieren, mit Salz abschmecken. Frisch, nussig, perfekt zu Gemüse und Brot.
Smoky Paprika-Mayo: Vegane Mayo mit geräuchertem Paprikapulver, Senf und etwas Agavendicksaft – wunderbar cremig mit einem Kick.
Salsa Verde mal anders: Statt Sardellen einfach Kapern nehmen, dazu viel glatte Petersilie, Zitronensaft, Olivenöl und etwas Chili – passt zu fast allem vom Grill.
Ein paar Rezeptideen für den nächsten Sommerabend
Gegrillte Maiskolben mit Limetten-Kokos-Butter (vegan)
Mais vorgaren, dann grillen, mit einer Mischung aus Kokosöl, Limettensaft, Chili und Salz bestreichen – süß, scharf, frisch.
Gefüllte Spitzpaprika mit Couscous, Minze und Granatapfel
Die Paprika mit einer orientalischen Mischung füllen, auf dem Grill garziehen lassen. Ein Hingucker – und voller Geschmack.
Vegane Grillspieße mit Süßkartoffel, Zucchini, Tempeh und Aprikosen
Die Kombi aus Süße, Röstaromen und Gewürzen bringt alle zum Staunen.
Mein Fazit?
Ein veganes oder vegetarisches BBQ ist keine Einschränkung – es ist eine Einladung, kreativ zu werden. In Berlin habe ich gelernt, wie offen Menschen für neue Geschmackserlebnisse sind. Und ganz ehrlich: Es macht wahnsinnig Spaß, wenn Gäste überrascht sind, wie vielfältig und befriedigend ein pflanzlicher Grillabend sein kann.
Probiert’s einfach mal aus – vielleicht ja schon am nächsten lauen Sommerabend. Und wer weiß: Vielleicht braucht Ihr dann auch keinen Grillkäse mehr.
Euer
Jost Westerburg